Ein E-Bike mag wie ein motorisiertes Fahrrad erscheinen, aber die Anforderungen an die Pflege sind ebenso, wenn nicht sogar umfassender, als bei einem konventionellen Fahrrad. Das liegt an der typischen höheren Nutzung von E-Bikes, oft für längere Strecken und anspruchsvolleres Terrain, was zu einem erhöhten Verschleiß führt.
Bedeutende Elemente wie Bremsen, der Antrieb, der Akku und auch die Reifen sind von diesem Verschleiß betroffen. Es gibt oft die Frage, wie man den Verschleiß minimieren und die Lebensdauer des E-Bikes erhöhen kann.
Seit 15 Jahren beschäftigen wir uns mit den speziellen Eigenschaften von E-Bikes und können einige hilfreiche Tipps dazu teilen.
Als erstes betrachten wir das Thema der Bremsanlage, insbesondere die Bremsscheiben und Bremsbeläge.
Die Abnutzung der Bremsen bei E-Bikes ist erheblich höher im Vergleich zu herkömmlichen Fahrrädern. Dieser Unterschied ergibt sich aus der häufigeren Nutzung beim Fahren bergauf und bergab, was zu einem verstärkten Bremsvorgang führt.
Das Gewicht des E-Bikes, kombiniert mit dem Fahrergewicht und gegebenenfalls Gepäck, erfordert eine stärkere Bremswirkung aufgrund der höheren Masse, die zum Stillstand gebracht werden muss. Kunden bemerken oft, dass die Bremsbeläge in der Vergangenheit länger gehalten haben. Dies liegt jedoch daran, dass Radfahrer früher nur einen Bruchteil der Strecke zurückgelegt haben im Vergleich zu den heutigen Fahrten mit einem E-Bike.
Unabhängig davon, ob es sich um Felgenbremsen oder Scheibenbremsen handelt, ist es üblicherweise empfehlenswert, die Bremsbeläge in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Sowohl Scheiben- als auch Felgenbremsbeläge sind mit Markierungen versehen, die anzeigen, wann ein Wechsel nötig ist.
Es gibt verschiedene Ansichten dazu: Manche Kollegen empfehlen, die Bremsbeläge alle 800 bis 1200 Kilometer zu kontrollieren. Bei uns werden die Beläge im Rahmen unserer E-Bike Inspektion alle 2000 Kilometer überprüft und bei Bedarf ausgetauscht. So stellen wir sicher, dass die Bremsen stets in optimalem Zustand sind.
Wie schön ist es, wenn man ein neues E-Bike oder Fahrrad hat und die Vorfreude auf die ersten Ausfahrten groß ist. Doch wenn die Bremsen bereits nach kurzer Zeit anfangen zu quietschen, ist das oft ein Hinweis darauf, dass man beim Bergabfahren stark bremst.
Durch häufiges Bremsen oder das bewusste Bremsen über längere Strecken können die Bremsbeläge und -scheiben heiß werden, was zu einem quietschenden Geräusch führt. Wenn die Bremse zu heiß wird, kann ihre Wirkung nachlassen. Es ist besser, eine sogenannte Stotterbremse durchzuführen, also Bergabfahrten mit gelegentlichen, stärkeren Bremsungen zu verlangsamen, um die persönliche Geschwindigkeit zu kontrollieren, anstatt die Bremse dauerhaft schleifen zu lassen. Der Fahrtwind sorgt dabei für die beste Kühlung der Bremsen.
Scheibenbremsen können durchaus quietschen, da sie nie komplett frei von Reibung sind. Dies kann auch von der Reifenwahl abhängen, zum Beispiel bei Mountainbikes oder Trekkingrädern mit größeren Profilen. In Kurvenfahrten entstehen unterschiedliche Belastungen, insbesondere auf der Gabelachse und dem Bremssattel, was mitunter zu Quietschgeräuschen führen kann. Da die meisten Bremsen hydraulisch sind, bleibt ein Bremskolben nach dem Bremsen gelegentlich etwas zurück, was Hitze und die regelmäßige Nutzung bedingt. Dadurch kann die Bremse verziehen und Quietschgeräusche verursachen.
Nicht alle Geräusche am Fahrrad lassen sich eliminieren; manchmal kann der Wechsel der Bremsbeläge oder Scheiben notwendig werden. Wichtig zu wissen ist auch, dass Verschleißteile nicht unter die Gewährleistung oder Garantieansprüche fallen.
Mitglied der Initiative "Fairness im Handel".
Informationen zur Initiative: https://www.fairness-im-handel.de